Chronik

Chronik

Die 1920er und 1930er
Gründerjahre voller Idealismus

Aus dem Gründerjahr und der Zeit vor dem Krieg ist uns leider nur noch sehr wenig bekannt, da fast alle Unterlagen in den Kriegswirren verloren gingen und auch keine der direkt Beteiligten mehr am Leben sind. Deshalb greifen wir auf die wenigen Informationen, die schon in früheren Vereinschroniken zusammengetragen wurden, zurück. Der Fußballsport war in diesen Zeiten, vor allem auf den Dörfern, noch längst nicht so verbreitet wie heutzutage. So war wahrhaft sehr viel Idealismus aufzubringen, um einen Sportverein zu gründen, der sich unter diesem Namen ausschließlich dem Fußball widmete. Bekannt sind noch die Namen der ersten Vorsitzenden des Vereins. Als Erster hatte Franz Kornmeier dieses Amt inne, ihm folgten Wolf Knit, Karl Hetty, Willi Dagenbach, Karl Dagenbach, Karl Heitz, Josef Wiedemer, Michael Wiedemer, Josef Kornmeier, Karl Bollack und Christian Kornmeier. Der Verein hatte besonders mit der hohen Arbeitslosigkeit der damaligen Zeit zu kämpfen und die Zahl der Aktiven schrumpfte in den Jahren 1928 bis 1930 immer mehr. Schließlich übernahm 1930 die DJK, eine Sportabteilung des damaligen Jungmännerwerkes, die Vereinsgeschicke, allerdings auch nur bis 1933, da die Nazis solche kirchlichen Vereine nicht duldeten. Fußball wurde bis zum Ausbruch des Krieges weiterhin gespielt, die Hitlerjugend hatte ihre eigene Fußballabteilung, so dass der Spielbetrieb aufrecht erhalten blieb. In dieser Zeit wurde auch der Sportplatz neu gestaltet.
Die 1940er
Schwerer Neuaufbau nach dem Krieg

Knapp ein Jahr nach Kriegsende, am 29. Juni 1946, fanden sich 71 Männer und Jugendliche in der Restauration „Böhly“ (später Gasthaus Rose) in Appenweier zusammen, um die Wiedergründung des Sportvereins Appenweier zu beschließen. Als treibende Kräfte für diese Versammlung werden vor allem Hans Kränzle und Alfred Kornmeier genannt. Als Erster Vorsitzender wurde Franz Sauer gewählt, sein Stellvertreter wurde Karl Merkle. Artur Kornmeier war der erste Schriftführer, Franz Sester Kassierer und Hans Kränzle übernahm die Abteilung Fußball. Da die Militärregierung selbständige Turn- und Kraftsportvereine nicht erlaubte, wurden diese Sportarten in Unterabteilungen des Sportvereines ausgeübt. Die Turnabteilung leitete Franz Kupferer, die des Kraftsports Fritz Boschert. Die Leitung der Fußball-Jugendabteilung übernahm Josef Hetty, erster Trainer wurde Lehrer Meierhöfer. Aus dieser Zeit ist dokumentiert, dass alle Aktivitäten, sowohl Spielbetrieb als auch Feiern zu Weihnachten oder Fasnacht, von der französischen Militärregierung genehmigt werden mussten. Dazu mussten sämtliche Gesuche und der komplette Schriftverkehr zweisprachig, auf deutsch und französisch, abgefasst werden. Ehemalige NSDAP-Mitglieder waren von allen Ämtern ausgeschlossen. Eine Anekdote zur Armut und Lebensmittelknappheit der Nachkriegsjahre ist dazu in den Protokollen zu finden: Zu einer Weihnachtsfeier waren Most und ein Stück Holz mitzubringen!
Die 1950er
Zweimal Meister und Aufsteiger!

Die Zeiten besserten sich schnell und der allgemeine Aufschwung machte sich nun auch im Spielbetrieb bemerkbar. Der Turn- und der Kraftsportverein wurden selbstständig und 1951 schaffte die Erste Mannschaft die erste Meisterschaft für den SVA und damit den Aufstieg in die damalige Kreisklasse. Drei Jahre später, in der Saison 1953/54 wurde der bis dahin größte Erfolg gefeiert. Man wurde Meister in der B-Klasse und stieg in die A-Klasse auf. 20 Siege und nur zwei Niederlagen mit 102:29 Toren bei 26 Spielen in diesem Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Torjäger Karl Götz erzielte dabei die heute fast unglaubliche Anzahl von 69 Treffern! Mit diesem Aufstieg wurde der Grundstein für insgesamt 22 Jahre ununterbrochener Zugehörigkeit zur A-Klasse gelegt, ein Rekord, der für den Bezirk Offenburg bis heute Bestand hat.
Die 1950er bis zu den 1970er
22 Jahre ununterbrochene Zugehörigkeit zur A-Klasse

Die äußeren Umstände um den direkten Trainings- und Spielbetrieb ließen allerdings im Vergleich zum heutigen Standard noch einiges zu wünschen übrig. Weder gab es Umkleidemöglichkeiten für die Aktiven, noch gab es außer den großen Kastanienbäumen einen Wetterschutz für die Zuschauer. So beschloss die Vorstandschaft unter Vorsitz von Franz Sauer den Bau eines Clubhauses. Die Gemeinde stellte das Holz für den Bau zur Verfügung und nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden der Sportler konnte das neue Vereinsheim am 23. Mai 1954 seiner Bestimmung übergeben werden. Es folgten erfolgreiche Jahre, die auch auf reges Zuschauerinteresse bei der Bevölkerung stießen, und auch immer mehr Jugendliche schlossen sich dem SVA an. So wurde das Clubheim bald zu klein und der Ausbau der Dusch- und Umkleideräume wurde fällig, ebenso eine Vergrößerung des Aufenthaltsraums. Das kostspielige Projekt wurde durch Zuschüsse des Regierungspräsidiums und der Gemeinde ermöglicht.Dazu musste ein Darlehen aufgenommen werden und die Mitglieder investierten wiederum unzählige freiwillige Arbeitsstunden. An Pfingsten 1965, pünktlich zum 40-jährigen Vereinsjubiläum, konnte das erweiterte Vereinsheim eingeweiht werden.

Ein sehr harter Schlag für den ganzen Verein war 1969 der plötzliche und viel zu frühe Tod des 1. Vorsitzenden Erich Wiedemer. Unter seinem Nachfolger Waldemar Frank wurde eine erneute Erweiterung des Clubheims beschlossen, denn unter den Jugendleitern Rudi Dagenbach und Gerhard Huber wuchs die Anzahl der Jugendspieler und -mannschaften ständig an. Zwei weitere Umkleidekabinen mit Duschraum kamen hinzu, der Heizraum wurde im Erdgeschoss untergebracht und im Obergeschoss wurde ein großer Aufenthaltsraum geschaffen. Einweihung war am 24. Juni 1973. Ein Jahr später musste die Erste Mannschaft nach 22 Jahren A-Klasse den bitteren Gang in die B-Klasse, der heutigen Kreisliga A, antreten.
Die 1970er
Jugendförderung wird groß geschrieben
Abstieg in die C-Klasse

Auch die A-Klasse konnte man leider nicht lange halten. So musste die Mannschaft im Jahr 1975, ausgerechnet im 50. Jubiläumsjahr, in die C-Klasse absteigen. Dennoch wurde das Jubiläum in einem würdigen Rahmen, verbunden mit der Renchtalsportwoche, gefeiert. Wiederum nur ein Jahr später, 1976, konnte der neue Rasenplatz eingeweiht werden. Als Gegner konnte man dazu erstmals die Fußballer aus der neugewonnenen französischen Partnergemeinde Montlouis sur Loire begrüßen. Diese Zeit war unter den Jugendleitern Gerhard Huber und Werner Maier auch geprägt von einem kontinuierlichen Ausbau der Jugendarbeit. So waren ab Mitte der Siebziger Jahre in allen Altersstufen Mannschaften des SVA aktiv, teilweise in Spielgemeinschaften mit Nachbarvereinen, so dass jeder Fußballjahrgang sich mit seinen Altersgenossen messen konnte. Viele zusätzliche Aktivitäten wie z.B. ein alljährlich stattfindendes Sommerzeltlager, Teilnahmen an großen Jugendturnieren bei befreundeten Vereinen im Saarland, Ausflügen wie der Maiwanderung, die Aufnahme des Hallentrainings nach Fertigstellung der Schwarzwaldhalle, um nur einige zu nennen, machten die Vereinszugehörigkeit für den Nachwuchs attraktiv. Folgerichtig stellten sich in diesem Bereich entsprechende Erfolge ein, so wie die A-Jugendmeisterschaft der Spielgemeinschaft mit Nesselried 1978 und die D-Jugendmeisterschaft im selben Jahr. In der Folgezeit gab es immer wieder Meisterschaften von Appenweierer Nachwuchsmannschaften zu feiern. Doch noch trugen diese Erfolge nicht zum erhofften sportlichen Aufschwung der Ersten Mannschaft bei, die sich nach dem äußerst knapp verpassten direkten Wiederaufstieg 1976 den „Niederungen“ der C-Klasse angepasst hatte und mit verschiedenen Trainern bei ihren Bemühungen mehr oder weniger auf der Stelle trat.
Die 1980er
Nach sportlichen Tiefpunkten sorgen Zugänge und junge Talente für einen Aufschwung

Der Verein sorgte unter der Leitung von Reinhold Schirmer für immer bessere Trainings- und Spielbedingungen. Der alte Rasenplatz wurde zu einem Hartplatz umgebaut und mit einer neuen Flutlichtanlage ausgestattet. Wie immer waren diese Anstrengungen nicht ohne einen riesigen Arbeits- und Kostenaufwand zu bewältigen. Diese Kräfte mussten dann auch 1983 weiter bemüht werden, denn kaum war das Vereinsheim zur Jahresfeier neu renoviert worden, wurde es im Juni durch einen mutwilligen Brandanschlag stark beschädigt. Den sportlichen Tiefpunkt musste die Erste Mannschaft dann in der Saison 1985/86 erleben, als zum Rundenabschluss die „Rote Laterne“ des Tabellenletzten das Vereinsheim „schmückte“. In diesem Sommer übernahm Jürgen Sauer aus Nesselried, jahrelang Libero beim dortigen SV, als Spielertrainer die sportliche Leitung. Vor allem die Abwehr profitierte von der neu gewonnenen Stabilität und man konnte sich in den nächsten zwei Jahren Platz um Platz ins Tabellenmittelfeld vorarbeiten. Dazu stießen in jedem Jahr neue Talente aus der A-Jugend zu den Senioren und die Jugendarbeit der letzten Jahre begann ihre Früchte zu tragen. Vor der Saison 1988/89 gelang unter dem neuen Spielausschussvorsitzenden Manfred Kornmeier die Verpflichtung des ehemaligen Jugendnationalspielers Peter Heizmann aus Legelshurst. Diese Verpflichtung erwies sich als Volltreffer, denn Heizmann blühte in seinem neuen Umfeld körperlich und sportlich richtig auf:.Mit seinen Kabinettstückchen machte er das Spiel der Mannschaft unberechenbar, dazu bot er den Zuschauern Sonntag für Sonntag einen hohen Unterhaltungswert und zog vor allem die jüngeren Spieler mit. Platz drei in der Tabelle war am Ende der Spielzeit das Resultat.
Die 1990er
Die Saison 1989/1990: Meisterschaft und Bezirkspokalsieg

Vor der nächsten Saison rückten weitere talentierte Jugendspieler nach und mit dem in Appenweier wohnenden Rolf Spinner kam eine entscheidende Verstärkung vom SV Oberschopfheim dazu. Schon die Saisonvorbereitung mit mehreren Turniersiegen und Platz zwei bei der damals noch ausgetragenen Renchtalsportwoche, ließ erahnen, dass man einiges erwarten durfte. Nach einem Auftaktunentschieden in Lautenbach folgte eine beispiellose Serie von 17 Siegen in Folge. Am Ende der Saison 1989/90 konnte man überlegen die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Kreisliga A feiern. 41:7 Punkte aus 24 Spielen bei einem Torverhältnis von 83:30 lautete die Bilanz. Parallel erreichte man durch Siege gegen zum Teil höherklassig spielende Vereine, unter anderem Seelbach und Urloffen, das Endspiel um den Bezirkspokal. Das Spiel fand am 2. Juni in Durbach statt und Gegner war kein geringerer als der Bezirksliga-Meister SV Gengenbach, der auch als klarer Favorit gehandelt wurde. In einem denkwürdigen und dramatischen Spiel, in dem unter anderem Torwart Graf einen Strafstoß parierte, wurde Gengenbach durch ein Tor von Spinner und zwei sehenswerte Heizmann-Treffer mit 3:0 besiegt. Damit hatte man nicht nur den seit 15 Jahren sehnlich erhofften Aufstieg geschafft, sondern seit dem A-Klassenaufstieg im Jahr 1954 das wohl sportlich erfolgreichste Vereinsjahr gekrönt.
Fünf Jahre Kreisliga A
Auch in der Kreisliga A konnte man in den ersten beiden Jahren eine gute Rolle spielen, vor allem in der Saison 91/92 wurde lange um einen Aufstiegsplatz mitgekämpft. Letztlich reichte esaber nur zu Platz 3. Parallel zum sportlichen Aufwärtstrend Ende der 1980er Jahre war das Clubhaus erneut erweitert und ausgebaut worden: Eine überdachte Balkonterasse mit Sicht auf beide Plätze, neue Toiletten im Gaststättenbereich, ein Besprechungsraum für Trainer und Mannschaft und ein großer Materialschuppen waren das stolze Ergebnis der ungezählten Arbeitseinsätze. Im kommenden Jahr, dem siebten unter Spielertrainer Sauer, war die Klasse extrem ausgeglichen und erst am letzten Spieltag wurde der endgültige Klassenerhalt durch einen 2:0-Erfolg über Kehl II gesichert. Mitkonkurrent Zusenhofen musste am Ende mit einem ausgeglichenen Punktekonto absteigen. Außerdem arbeitete man mit dem FV Urloffen in der Jugend immer mehr zusammen, was sich in Spielgemeinschaften abbildete. Erwähnenswert ist wohl eine bis heute ungewöhnliche SG-Konstellation, die mit dem FV Bottenau. Die A-Junioren des SVA und die des FV Bottenau arbeiteten unter der Leitung von Edgar Thurner erfolgreich zusammen. Im Jahr 1992 belohnte sich diese Spielgemeinschaft mit dem Meistertitel der A-Junioren.
Abstieg und Umbruch
Nach insgesamt sieben erfolgreichen Jahren beim SVA zog es Jürgen Sauer zurück zu seinem Heimatverein und mit seinem Nachfolger Benno Heitz vom SV Linx wurde wiederum ein Spielertrainer verpflichtet. Die ersten Vorbereitungsspiele weckten viele Hoffnungen auf die neue Spielzeit. Die Spieler waren unter dem neuen Coach hochmotiviert und souveräne Siege machten Appetit auf mehr. Eine unerklärliche Niederlagenserie gleich zum Rundenstart ließ diese Hoffnungen schnell schwinden und letztlich konnte man zwar ungefährdet die Klasse halten, blieb aber doch ein großes Stück hinter den Erwartungen. Im nächsten Jahr das gleiche Bild: Nach hervorragenden Testspielen gab es einen 2:1-Auftaktsieg beim Meisterschaftsfavoriten TuS Durbach und viele sahen den SV Appenweier als potenziellen Aufstiegskandidaten. Nach einer erneuten Niederlagenserie und dem Rutsch in den Tabellenkeller hieß das Ziel erneut nur noch Klassenerhalt. Um den drohenden Abstieg auf jeden Fall noch zu vermeiden, reagierten die Verantwortlichen und lösten im Januar 1995 Benno Heitz durch Edgar Wörner ab. Obwohl sich die Mannschaft in der Rückrunde noch steigern konnte, reichte es nicht mehr ganz: Im vorletzten Spiel zu Hause gegen den TuS Windschläg verlor man durch einen Freistoßgegentreffer in allerletzter Minute mit 2:1, so dass der 3:1-Sieg zum Saisonende in Nußbach nicht mehr reichte und der Abstieg in die Kreisliga B besiegelt war. Was folgte, war ein größerer Umbruch, sowohl in der Mannschaft als auch in der Vereinsführung. Hermann Hurst hatte ein Jahr zuvor schon Klaus Umkehr als 1. Vorsitzenden abgelöst und musste für die Generalversammlung zwei Tage vor dem Saisonfinale ein fast komplett neues Vorstandsteam zusammenstellen. Der neue Spielausschussvorsitzende Uwe Schirmer übernahm zusammen mit Karl-Heinz Schnurr und Thomas Bär die schwierige Aufgabe, eine neue Mannschaft zu formen, da sehr viele Spieler den Verein verlassen hatten. Mit Edgar Thurner kam ein Mann, mit dem einige der aktuellen Spieler schon die A-Jugend-Meisterschaft in der SG Bottenau gefeiert hatten, und der damit kein Unbekannter war. Dazu lautete das Konzept, kein Geld an einzelne Spieler auszuzahlen und vor allem mit Einheimischen zu arbeiten. Eigenengagement und eine neu gewonnene Kameradschaft untereinander sollten die neue Basis bilden. So konnte um den verbliebenen Stamm der Mannschaft eine neue Truppe gebildet werden, doch leider litten die gezeigten Leistungen unter mangelnder Konstanz, so dass trotz zum Teil sehr guter Spiele zwei Mal in Folge nur Platz 11 heraussprang. Nach einer erneut total verkorksten Hinserie 1997/98 und dem letzten Tabellenplatz warf Thurner freiwillig das Handtuch. Parallel dazu stand eine Generalversammlung mit Neuwahlen an und der neue Anwärter auf das Amt des Spielausschussvorsitzenden, Mario D‘Aquila, ging zusammen mit Hermann Hurst auf die Suche nach einem neuen Trainer. In Reinhard Brenneisen, einem altbekannten Appenweierer Gesicht, wurde man fündig. In gemeinsamer Überzeugungsarbeit wurde der renommierte Trainer zum SVA geholt. Eine hervorragende Rückrunde reichte immerhin wieder zu Platz elf. Nach einer intensiven Vorbereitung auf die neue Runde spielte man sehr lange sogar um die Meisterschaft und den Aufstieg mit. Erst in der Rückrunde verhinderte eine lange Liste mit Verletzungen den ganz großen Wurf, so dass am Ende Platz fünf heraussprang. Entsprechend gespannt war man auf die Runde 1999/2000 im Jubiläumsjahr, zumal erstmals seit Jahren wieder mehrere A-Jugendspieler auf einmal zur Mannschaft aufrückten und den insgesamt doch dünnen Kader verstärkten. Doch schon das erste Spiel bei der Reserve des FV Ebersweier war symptomatisch für den gesamten Verlauf dieser Spielzeit: Torjäger Spinner verletzte sich schon nach wenigen Minuten so schwer, dass er kein einziges Spiel mehr bestreiten konnte. Dieses Verletzungspech zog sich wie ein roter Faden durch die komplette Spielzeit und oft musste mehr als eine halbe Mannschaft ersetzt werden. Auch nachdem man nach der Winterpause mit einer umgeformten Mannschaft drei Siege in Folge, darunter ein 4:1 beim Tabellenführer in Oberkirch, landen konnte, wurde die Aufstellung durch ständig neue Ausfälle immer wieder durcheinander gewirbelt, so dass es am Ende nur zum bescheidenen Platz zwölf reichte. Die Jugendabteilung verzeichnete Ende der 1990er Jahre viele Erfolge vor allem die unglaubliche Doppelmeisterschaft von 1997 und 1998 mit den D-Junioren. Unter der Leitung von Gabriel Stettner konnte man zwei Jahre in Folge eine Meisterschaft feiern. Mit diesem „goldenen“ Jahrgang organisierte Stettner unter anderem einen Ausflug nach Ungarn. Die D-Jugendspieler und ihre Begleiter erlebten dort viele tolle Momente. Spiele gegen ungarische Mannschaften oder Stadienbesuche um nur zwei zu erwähnen.
Die 2000er
Aufstieg 2009 - Endlich wieder Kreisliga A
Stetiger Ausbau der SG mit Urloffen

Auch in den kommenden Jahren führten die umfangreichen Bemühungen nicht zum gewünschten sportlichen Erfolg. Mit dem Elsäßer Daniel Wayoff wurde 2001 ein Spielertrainer verpflichtet. Doch die Mannschaft schaffte den großen Wurf, sprich den Aufstieg nicht, unter anderem auch, weil die größten Talente, die die gute Jugendarbeit abwarf, immer wieder zu höherklassigen Vereinen abwanderten. 2003 kam dann mit dem Griesheimer Jürgen Frädrich ein weiterer Spielertrainer mit Oberligaerfahrung. Unter dessen Leitung erlebte die Trainingsbeteiligung einen enormen Boom. Auch sportlich war dieser Aufschwung spürbar und man spielte in jeder Saison lange oben mit, hatte aber in jeder Rückrunde trotz guter körperlicher Verfassung einen fast unerklärlichen Leistungseinbruch, so dass man wieder mit leeren Händen da stand. Lediglich die Zweite Mannschaft konnte 2004 eine Kreisliga-C-Meisterschaft feiern. Zur Saison 2008/2009 wurde die Mannschaft mit zwei Spielern aus höheren Klassen verstärkt, Rückkehrer Carsten Angrick und Cedric Gijon brachten mehr Stabilität und am Ende musste man sich nur dem souveränen Meister aus Rammersweier geschlagen geben und erreichte mit Platz zwei die Aufstiegsspiele. Das erste Relegationsspiel wurde überlegen beim SV Neumühl trotz Halbzeitrückstand mit 3:1 gewonnen und nachdem die Hanauer ihre zweite Partie beim FV Zunsweier mit 3:1 für sich entscheiden konnten, hatte man die besten Karten für das entscheidende Spiel gegen Zunsweier. Über 1.000 Zuschauer boten im Rahmen des gleichzeitig stattfindenden Sportfests eine überragende Kulisse. Sie sahen eine spannende Begegnung, bei der erneut ein Rückstand verkraftet werden musste. Kapitän Patric Krauss war es schließlich, der mit seinem Kopfballtreffer den viel umjubelten Ausgleich erzielte, und trotz eines weiteren Gästetors reichte diese 1:2-Niederlage aufgrund des Torverhältnisses, um nach 14 Jahren in die Kreisliga A zurückzukehren. Trainer Frädrich verabschiedete sich mit diesem Erfolg und nach einer zu kurzen Sommerpause startete man mit dem erfahrenen Peter Grasmann als neuem sportlichen Leiter in das Abenteuer Kreisliga A. Die Staffel war auf 17 Teams aufgestockt worden und es war von vornherein klar, dass am Ende mit fünf Absteigern zu rechnen war. Zudem hatte man nach dem Abgang von Gijon und Torwart Jäger keine externen Verstärkungen gewinnen können, so dass man den Kader ausschließlich mit eigenen Nachwuchstalenten auffüllen musste. In den ersten Spielen musste einiges Lehrgeld bezahlt werden. Die Systemumstellungen von Grasmann wollten nicht so recht greifen, zudem wurden in der gesamten Spielzeit fünf Keeper eingesetzt und auch sonst gab es viele ausfallsbedingte Wechsel in der Aufstellung. Bereits im Oktober wurde Grasmann durch Frank Stocks ersetzt, es gab eine Phase, in der auch wichtige Punkte geholt wurden, so dass man die Abstiegsränge hinter sich lassen konnte. Der Start in die Rückrunde war alles andere als vielversprechend. Erst im letzten Saisonviertel wurde die Truppe wieder schlagkräftiger, auch dank der Reaktivierung von Jäger und der Rückkehr der Dengler-Brüder in der Defensive, die wegen Verletzung bzw. studienbedingt lange gefehlt hatten. Ein fulminanter Endspurt sicherte schließlich den Klassenerhalt auf Platz 12. In der darauffolgenden Saison schaffte es die Seniorenmannschaft des SV Appenweier leider nicht in der Liga zu bleiben. 2011 musste der SV Appenweier nach nur zwei Jahren Ausflug in die Kreisliga A wieder absteigen. Auch parallel zum sportlichen Geschehen der Seniorenmannschaft passierte viel. Über die Jahre reifte die Zusammenarbeit des SVA und des Nachbarvereins FV Urloffen immer besser. Viele Siege und auch Titel konnten zusammen als Spielgemeinschaft in der Jugend eingefahren werden. So auch zum Beispiel die A-Jugendmannschaft (SG Appenweier/Urloffen) unter der Leitung von Reinhard Schöttler und Friedrich Haas. Am Ende der Saison 2008/2009 konnte man die Meisterschaft ausgelassen zusammen feiern.
Ebenfalls mit Höhen und Tiefen etablierte sich unter Federführung von Andreas Bonath eine Damenmannschaft im SV Appenweier. Seit der ersten Damenmannschaft Anfang der 1970er Jahre, welche Otto Kornmeier damals gründete,  gab es lange Jahre keine Damenmannschaft mehr. Doch dies änderte Andreas Bonath Ende der 1990er Jahre. Auch der Damen- und Mädchenfußball hatte sich nun zu einer festen Größe und Stütze im Vereinsleben etabliert. Auch das Konzept der Jahresfeier änderte sich und so zog man bald vom Vereinsheim in das Foyer der Schwarzwaldhalle. Im Jahr 2008 war dann Baubeginn eines neuen Großprojektes - einem überdachten Anbau mit Wirtschaftsbereich. Über eine große Spendenaktion unter dem Motto „Dach-über‘m-Kopf“ konnte man den Bau finanzieren. Pünktlich zum Sportfest 2009 mit dem erfolgreichen Aufstiegsspiel konnte der neue Wirtschaftsbereich in Betrieb genommen werden und bietet ein wahrhaftes Prunkstück auf dem Sportgelände.
Die 2010er
Die Gesamtgemeinde zieht sportlich an einem Strang
Das langfristige Ziel vor Augen

Nach dem Abstieg 2011 folgte auf Frank Stocks, Gian Pietro Solinas. Ein Spielertrainer aus Bühl (Stadt). Solinas war Anfang 30 und hatte ambitionierte Ziele. Er wollte mit der jungen Mannschaft des SV Appenweier erfolgreich sein und „oben mitspielen“, vielleicht sogar den Wiederaufstieg zurück in die Kreisliga A schaffen. Dieses Ziel erwies sich jedoch als sehr schwierig. Angekommen in der Kreisliga B war es schwer Kontinuität in die Spiele des SVA zu bringen. Ein „schneller“ Wiederaufstieg blieb Zukunftsmusik. Solinas erste Saison endete auf dem 10. Tabellenplatz der Kreisliga B. Nach zwei Jahren guter Zusammenarbeit mit „Gianni“ kam man jedoch über einen ernüchternden Platz 6 in der Saison 2012/2013 nicht hinaus. Spielausschuss Michael Braun verpflichtete daraufhin Waldemar Lind. Ein Spieler welcher vom Kreisliga A  - Verein TuS Hügelsheim ebenfalls als Spielertrainer kam. Der SV Appenweier war Waldemar Linds erste Trainerstation. Als Spieler bei seinem früheren Verein war er ein Torgarant im Sturm. So wollte er auch in Appenweier seinen Teil dazu beitragen. Doch auch die Ära Lind war nur von kurzer Dauer. Nach ebenfalls zwei Runden war Schluss. Die Saison 2014/2015 beendete Lind und seine Mannschaft auf Tabellenplatz 4. Darauf hin welchselte er als Spieler zum SV Leiberstung. Seit 2015 ist nun Michael Berger als Cheftrainer beim SVA unter Vertrag. Der Unterschied zu früheren Trainern sei spürbar, so die Stimmen aus der Mannschaft. Nun wird die Zukunft zeigen, was die Mannschaft und der Trainer zusammen erreichen können. Aufjedenfall konnte man in den letzten Jahren gute junge Spieler aus der eigenen Jugend in den beiden Herrenmannschaften integrieren. Ebenfalls konnte man Spieler von anderen Vereinen dazu bringen, für den SVA zuspielen. Das langfristige Ziel des Vereins und der Seniorenmannschaft muss sein, zurück in die Kreisliga A aufzusteigen. Wann und wie schnell dies jedoch geschieht, steht auf einem anderen Blatt. Starkes, sicheres Auftreten als Mannschaft, Kontinuität im Spiel und ein Quäntchen Glück und wir alle im Verein sind uns sicher, dass wir in den nächsten Jahren den Wiederaufstieg gemeinsam schaffen können! Mit den umliegenden Vereinen wie Urloffen, Nesselried, Windschläg, Ebersweier, Zusenhofen und vielen weiteren Vereinen in der Kreisliga A würde man sportlich wie wirtschaftlich sicher noch viel besser werden. Mit Matthias Schöttler, welcher als  Nachfolger von Reiner Wiedemer das Ressort des Kultur- und Pressewart übernahm, rüstete man medial auf. Schöttler konzentrierte sich auf die „Neugestaltung des Vereins“ nach Außen durch ein einheitliches Auftreten. 2013 ging die neue Webseite des SV Appenweier online. Ebenfalls startete der SVA mit einer Facebookseite um auch in den Sozialen Netzwerke aktiv zu sein. Außerdem erschien mit „TEAMGEIST“ das neu gestaltete und überarbeitete Stadionmagazin. Eventtechnisch ist der SV Appenweier bereits heute schon dort, wo er sportlich noch hin will. Die 2011 ins Leben gerufene Aprés Ski Party am Sportplatz toppt Jahr für Jahr die eigenen Erwartungen und Rekorde. Für zahlreiche Besucher und Partygäste aus Appenweier und Umgebung ist dieses Fest am Anfang des Jahres ein Muss und somit fester Termin im „Partykalender“. Auch die Jahresfeier des Sportverein erhielt in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch. Das wunderschön dekorierte Foyer der Schwarzwaldhalle ist dann bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Programm vom SVA für den SVA ist hier sicher einer der treibenden Faktoren. Der Vatertag, seit 2014 im Eventportfolio des SVA, wurde Jahrzehnte lang vom Brieftaubenverein ausgerichtet. 2013 veranstaltete dieser anlässig zum 100-jährigen Jubiläum sein letztes Fest. Der Sportverein „erbte“ im darauffolgenden Jahr dieses Fest. Und auch hier zeigt sich, gemeinsam mit „Teamgeist“, ist der Verein erfolgreich. Ein enormen Zuspruch von der Appenweierer Bevölkerung hat der SVA für dieses Fest erhalten. Außerdem gab es noch viele weitere Veränderungen, so wurde 2013 zum Beispiel erstmals eine Art „Beachparty“ mit karibischem Flair am Sportfest etabliert. Auch hier bricht man jedes Jahr die eigenen Besucher- und Umsatzrekorde. Tischkicker- und Beachvolleyballturnier runden das Sportfestprogramm ab.
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